Für einen professionellen Investor geht es darum, nach Möglichkeit in allen Marktphasen konstant Gewinne zu erzielen – oder zumindest besser abzuschneiden als die Benchmark (z.B. ein Vergleichsindex). In diesem Artikel stellt der Chefanalyst des Zertifikate Global Börsendienstes, Martin Goersch, eine einfache Methode vor, wie Sie insbesondere nach Crash-Phasen, potentielle neue Investments oder aussichtsreiche Trading-Kandidaten im Aktienuniversum identifizieren können.
Für Anleger und Investoren ist ein Markt-Crash so ziemlich das Schlimmste, was sie in der Zukunft erwarten kann. Ungünstigerweise sind Crash-Situati-onen kaum zuverlässig vorhersehbar. Ansonsten würde es wohl auch kaum zum Crash kommen. Liegt es doch in der Natur eines Crashes, dass er die Anleger unerwartet und entsprechend heftig erwischt, wenn die ersten Marktteilneh-mer von Panik getrieben ihre Positionen zu jedem beliebigen Kurs auf den Markt werfen. So geschehen auch in diesem Jahr, als die plötzliche Ausweitung der Corona-Pandemie die Wirtschaft welt-weit in arge Bedrängnis brachte. Anleger und Investoren reagierten mit Panikver-käufen und innerhalb weniger Handels-tage verloren die wichtigsten Aktienin-dizes der Welt einen hohen zweistelligen Prozentwert. So verlor der weltweit wichtigste Leitin-dex, der S&P500 Index, innerhalb von nur 23 Handelssessions rund 1.200 Punkte, oder 35 Prozent an Wert. Es wurden Kursgewinne, die sich über mehr als drei Jahre entwickelt haben, in nur 23 Handelstagen zunichte gemacht.
Wenn das nicht eine Zeit ist, den Kopf in den Sand zu stecken und sich als Anleger in der hintersten Ecke der Börse zu verkriechen. EBEN NICHT! Genau das sind die Zeiten, in denen clevere Anleger sich auf die Suche nach neuen Chancen begeben. Und ehrlich gesagt sind das die einfachsten Zeiten, um potentielle neue Highflyer und Super-Performer zu ent-decken. Denn während die Analysten, Politiker und Wirtschafts-Journalisten noch darüber diskutiert haben, ob es zu einer „V“-förmigen Erholung der Wirtschaft, einem „U“-Muster oder gar einem langwierigen „L“ kommt, haben einige wenige Aktien bereits kurze Zeit nachdem die März-Tiefs drin waren, neue 52W-Hochs oder sogar Allzeithochs generiert.
Als Vergleichswert für einzelne Aktien bietet sich oft ein breit gestreuter Index an. Der Autor verwendet meist den S&P500 Index, um die Kursentwicklung einer einzelnen Aktie in Relation zum Gesamtmarkt zu beurteilen. Ein reiner optischer Check liefert schon die wichtigste Information in diesem Zusammenhang: Entwickelt sich die betrachtete Aktie besser oder schlechter als der Gesamtmarkt? Konsequenter Weise wollen wir am ehesten die Aktien im Depot haben, die sich deutlich besser entwickeln als der Durchschnitt. Die also gegenüber dem Durchschnitt eine relative Stärke zeigen. Die Gründe für diese bessere Entwicklung können vielfältig sein. Meist sind es hervorragende Geschäftskonzepte, eine extrem gute Unternehmensführung und ein Betätigungsfeld, das gerade „en vogue“ ist. Also zur momentanen weltwirtschaftlichen Situation hervorragend passt.
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