OnVista Wissen: Kritik an swap-basierten ETFs

von Apostolos Tsiter, am Dienstag, 7.4.2015

ETFETFs sollen die Entwicklung eines Index möglichst exakt nachvollziehen. Was einfach klingt, ist es manchmal auch. Viele Indexfonds stecken das Geld der Anleger in exakt die Aktien, die auch im Index vorhanden sind und bilden so die Index-Entwicklung ab. Diese Indexfonds werden voll replizierenden ETF genannt.

 

Dass es auch eine andere Methode gibt, haben wir im ersten Teil dieser Wissensreihe gezeigt: Swap-basierte und voll replizierende ETFs

 

Bei swap-basierten ETFs werden häufig ganz andere Aktien gekauft, als im namensgebenden Index vorhanden sind. Diese Aktien dienen nur als Gegenwert, als Sicherheit. Die Index-Entwicklung wird über Tausch-Geschäfte vollzogen. Und hier beginnt möglicherweise ein Problem.

 

Nur auf den ersten Blick einfach

 

Experten kritisieren, dass gerade Neuanleger von der scheinbaren Einfachheit der Indexfonds angelockt werden, dann aber ihr Geld in Finanzprodukte stecken, die sie gar nicht durchschauen.

 

„Die Swap-Konstruktionen sind für Privatanleger nur schwer zu verstehen, weil sie sehr komplex sind“, warnte Martin Faust, Professor an der Frankfurt School of Finance & Management und Experte für Anlageprodukte gegenüber dem Handelsblatt bereits vor rund vier Jahren. Seitdem hat sich an der Situation nur wenig geändert.

 

Nicht schlechter als „echte“ ETFs

 

Swap-basierte ETFs haben vor allem ein Risiko: der Tauschpartner könnte pleitegehen, wodurch ein Teil des Fondsvermögens verlorengehen kann. Dieser Teil ist durch rechtliche Vorgaben auf höchstens zehn Prozent des Fondsvermögens begrenzt.  Zudem bemühen sich die Fondsgesellschaften das Risiko weiter zu begrenzen, indem für die Swap-Vereinbarungen Sicherheiten hinterlegt werden.

 

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg kommt daher zu dem Schluss: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Anleger durch den Einsatz von Swaps Nachteile erleiden, ist sehr gering und in der Regel zu vernachlässigen.“

 

Skepsis von Seiten der Finanzmarktregulier

 

Dennoch wird die Entwicklung von Indexfonds durchaus kritisch verfolgt. Finanzmarktregulieren sorgen sich insbesondere um die weiteren Folgen einer möglichen einer Pleite. Der Kollaps eines Swap-Partners könnte das Vertrauen in Indexfonds insgesamt erschüttern.

 

Durch die starke Verbreitung swap-basierter ETFs in den vergangenen Jahren bestünde die Gefahr einer unheilvollen Kettenreaktion. Die Branche hält dieses Risiko für übertrieben. Dennoch sind einige Emittenten dazu übergegangen, mehr replizierende und weniger synthetische ETFs in ihr Angebot aufzunehmen.

 

Erst prüfen, dann kaufen

 

Ob replizierende oder synthetische ETFs: Anleger sollten stets einen genauen Blick auf den Fonds werden. Wichtig bei swap-basierten ETFs ist vor allem, wie der Swap-Anteil abgesichert ist.  Worauf es dabei ankommt, hat Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gegenüber dem Handelsblatt verdeutlicht: „Eine Absicherung mit Anleihen schwächerer Bonität beispielsweise macht den ETF weniger sicher als einen Fonds, der den Swap-Anteil mit Bundesanleihen absichert.“

 

Die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Indexfonds haben wir für Sie auf OnVista zusammengestellt. Probieren Sie es einfach mal aus.

 

Zahlreiche Indexfonds bilden beispielsweise die Dax-Entwicklung nach. Einer dieser ETFs ist der Deka DAX UCITS-. Die wichtigsten Daten und Angaben zu diesem Indexfonds haben wir hier auf OnVista.de für Sie zusammengestellt.

 

Dort finden Sie nicht nur die aktuelle Kursübersicht oder grundlegende Stammdaten zu dem Indexfonds, sondern auch wesentliche Anlegerinformationen, die sie sich als PDF-Dokumente herunterladen können. Im Kursprospekt erfahren Sie dann auch, dass dieser ETF den DAX mit den im Index befindlichen Wertpapieren abbildet. Er ist also ein voll replizierender, ein „echter“ ETF.

 

Foto: pichetw/shutterstock.com

 

 

Themen:ETFFondsonvista bankFinanzwelt

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